NATIONALSTRASSE • JAROSLAV RUDIS [IM RAHMEN: TAKING ABOUT BORDERS]
NATIONALSTRASSE • JAROSLAV RUDIS
Foto © Marion Bührle
Premiere – Freitag, 30. Juni 2017
Leitung: Christa Hohmann, Ausstattung: Julie Veronique Wiesen
Ich spiele Vandam
Die Leute nennen ihn Vandam. Denn er schlägt genauso schnell und hart zu wie der Actionstar Jean-Claude van Damme. Vor allem, wenn er getrunken hat – also eigentlich immer. Aber so ist das Leben, so ist der Lauf der Geschichte, so war es in allen Kriegen – über die Vandam unzählige Bücher gelesen hat. Weil: „Frieden ist eine Illusion, wir befinden uns im permanten Krieg.“
Vandam ist Außenseiter und Poète maudit in Personalunion, von der Gesellschaft abgehängt und angeekelt. Jaroslav Rudiš hat einen wütenden, atemlosen, zärtlichen Monolog eines Mannes geschrieben, der um sein Weltbild und um seinen Platz in der Gesellschaft ringt.
Vandam: Frank Damerius
Angst hat auch Vandam, die Hauptfigur in Jaroslav Rudis Roman „Nationalstraße“. Aber er säuft sie, er prügelt sie, er vögelt sie weg. Die Dramatisierung dieses Textes durch Christa Hohmann und den Schauspieler Frank Damerius in der Bluebox war der kleine, aber eindrückliche Höhepunkt des Festivals. Die Geschichte eines Mannes aus dem Plattenbau, eines angeblichen Revolutions-Mythos. Eine herzzerreißende Etüde von der Erbärmlichkeit des Daseins.
Nürnberger Zeitung – Herbert Heinzelmann
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